Freitag, 14. September 2007
Rhythmus
...einen Tagesrhythmus habe ich für mich hier schon mehr gefunden, als in Witten... vielleicht gibt mir das relativ viel innere Ruhe? ...oder ist es die viele äussere Bewegung, die mich innerlich ruhiger werden lässt? (Wenn mir das eine fehlt, fehlt mir das andere, das merke ich hier auch)
Rhythmus ist hier eines der Hauptfächer. Der Lehrer sagt, alles sei Rhythmus oder habe Rhythmus, wir beschäftigen uns da schon eher mit der Rhythmik.
Um einen Rhythmus aus 16 Takten auswendig zu lernen brauche ich mehrere Stunden an mehreren Tagen!!!
Rhythmus hat ganz viel mir Erinnerung zu tun und schlecht bin ich eigentlich nicht, wenn es ums Erinnern geht: ich erinnere mich an viele Träume, ich kann gut Memorie spielen... aber hier bin ich ungefähr dreimal so langsam, wie jeder andere, mit dem ich mich bisher vergleichen konnte (doch - eine Ausnahme habe ich hier gefunden).
Es ist das schwerste Fach hier für mich und ich mag es trotzdem. Auch wenn es mich mal frustriert. Der Lehrer erzählt viel Interessantes und kann richtig lustig sein. Und ich habe eben das Gefühl, an der Rhythmik kann man fürs Leben lernen, weil eben alles Rhythmus ist:
rhythmisch werden die Takte erst, wenn sie lebendig werden. Da steht ganz klar etwas auf dem Papier, oder es wurde vorgegeben, was wir in welcher Zeit zu tun haben z.B. auf vier Schläge zweimal stampfen, einmal klatschen, dreimal stampfen, zweimal klatschen. Aber es reicht nicht, wenn ich es mache, indem ich mich dem irgendwie, so gut es geht füge, dann bin ich immer zu spät. Erst wenn der Rhythmus in mir lebt, wenn es meine Impulse sind, die ich dazu gebe, wird etwas daraus.
So lerne ich durch die Rhythmik etwas über mich in Bezug zur Welt, zu anderen.
Und ich lerne, das auf die Dauer immer mehr Geistesgegenwart gefordert ist! Nicht nur wissen, was zu tun ist, sondern es auch im richtigen Moment , ganz hier und jetzt, wobei man trotzdem den Überblick soweit hat, dass das hier und jetzt sich über zumindest schon mal 16 Takte ausdehnen lässt...
Gemeinsam handeln, nach etwas Äußerem was ansteht, aber das ganz aus eigenem Impuls, geistesgegenwärtig.
Wenn man in dieses Bild noch die Improvisation mit hinein nimmt, wo ich ganz aus mir heraus in Übereinstimmung mit dem Äußeren handele, ist das ein Motiv, aus dem man sein Leben gestalten kann.
Darum folgende These:
Rhythmus gehört zur Allgemeinbildung!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen