Herr Taschenbier: "ich wünsch mir Geld!... zwei Franc, fünf Lire, ein Dinar, zehn Pfennig... was soll ich denn damit?"
Sams: "du musst genauer wünschen, Papa. Du musst sagen, was für ein Geld es sein soll, wie viel, und wo es liegen soll."
Ein Freund, der auf Märkten Klamotten verkauft, erzählte, wie er sich gewünscht hatte, auf einem Markt eine bestimmte Summe einzunehmen und beim Geldzählen dachte, er sei bis auf zehn Euro an diese Summe herangekommen, bis sein Sohn ihm eröffnete, die zehn Euro seien in einer anderen Kasse. - Beim nächsten Markt funktionierte es nicht so. -
Auch meine Wünsche gehen oft in Erfüllung. Fast aus Versehen habe ich mir mal gewünscht, dass bei jemandem, der Pilze züchtet, diese nicht wachsen mögen - sie wuchsen nicht.
In Bezug auf meine Arbeit und meinen Partner scheue ich mich noch, mich wünschend allzu fest zu legen...
reicht es, mir einfach zu wünschen, dass ich finde, was passt und Raum für Entwicklung bietet?
Donnerstag, 25. November 2010
Samstag, 18. September 2010
Sonntag, 5. September 2010
Feldforschung
Was ist Umwelt?
...
Du für mich
Ich für dich
...
Umwelt gibt es nicht!
Meinst du, dass sich zu wenige Menschen gegen Umweltverschmutzung engagieren? Es wäre kein Wunder: was interessiert mich eine Verschmutzung, die mich nicht betrifft? - "Aber Umweltverschmutzung zerstört auch die Lebensgrundlagen für die Menschen" mag da jemand sagen und doch sagt das Wort Umweltverschmutzung selber etwas völlig anderes!
Umwelt ist gerade das um mich herum, was ich NICHT bin. Ich nehme mich aus meiner Umwelt mehr heraus, als dass ich mich einbeziehe. Ein Mensch ist irgendwie noch Natur, oder sie etwas an ihm, seine Umwelt ist er nicht. Somit bezeichnet "Umweltverschmutzung" etwas, was es durch den Zusammenhang unserer Lebenswelt kaum geben kann: die Beeinträchtigung der Natur nur in Teilen, die den Verschmutzer nicht tangieren. Paradoxerweise unterstützt das Wort mit dieser, vielleicht unterschwelligen Bedeutung aber die Verschmutzung der Natur.
Was ist den eigentlich Natur?
Meine Nägel sind noch schwarz vom Jäten, die Haut rot weiß getupft in Erinnerung an die Brennnesseln, die bald vertrocknen und verrotten. Das Kräuterlabyrinth, in dem ich gearbeitet habe, besteht aus natürlichen Heil- und Gewürzpflanzen, ist aber ohne Kultivierung kaum beständig. Die Natur würde dort in ein paar Jahren kaum ein Kraut zurücklassen. Vielleicht noch Brennnessel und vor allem Gras, Gras, Gras.
Wo in Deutschland wäre die "Natur" beständig in ihrer Artenvielfalt ohne menschliches Eingreifen? - Klar ist, das einige menschliche Eingriffe auch Übergriffe sind, die Arten bedrohen - und trotzdem...?
Wie kann sich der Mensch seinen Lebensraum schaffen, sich entfalten, entwickeln? Die Natur braucht sicher Anteil an einem solchen Lebensraum. Es müsste wahrscheinlich ebenso Lebensraum für verschiedenste Pflanzen und Tiere sein. Ist es nicht menschlich, so viel wie möglich zu entdecken, auszuprobieren und dann Nutzungen zu finden, zu erfinden? Durch sein So-sein und Nicht-so-sein gegenüber der Natur erkennt sich der Mensch. Allein seine Aufmerksamkeit und Präsenz verändert Natur. Und wenn wir ganz genau hinschauen, hinhören, riechen, schmecken, tasten, fühlen... diese genaue Beobachtung verändert unsere Natur, schärft unsere Sinne, kultiviert ihre Nutzung und kultiviert auch das Wahrgenommene, bezieht es ein in unsere Kultur. Wie kann es dann weitergehen?
Mit sensibler Wahrnehmung wird mehr zu erkennen sein vom sinnvollen Miteinander mit der Natur, aber kaum ein Mensch muss eine Fähigkeit für jede Situation neu lernen - er kann etwas und wendet es an, spricht seine Muttersprache nicht nur mit der Mutter, sondern mit jedem anderen, bis er an einen gerät, der ihn herausfordert, die nächste Sprache zu lernen...
Mit geschärften Sinnen, wenn das Beobachten kultiviert wird, treten auch im miteinander neue Feinheiten zu Tage, es wird möglich, Neues zu denken.
Kultur wächst.
(das waren ein paar an meine diesmonatige Ausbildung anschließende Gedanken.)
mehr dazu:
www.erfahrungsfeld.wittenannen.net
Dienstag, 31. August 2010
In Ermangelung einer Kamera: Berlin
Zwei Männer, einer mit Regenschirm, der sich den Jackenkragen zuhält, Schultern hochzieht, Brille trägt und einer, der die Arme und Schultern hängen läßt mit offenem Mund und Blick daneben im Regen.
Ein Alter kämpft mit seinem Regenschirm - nicht mit dem Wind - wohl mit der Schwere - seiner.
Innenhof: aus vier nebeneinanderliegenden großen Fenstern (darüber Bögen aus zweierlei Ziegeln), die mit dunklen graugrünen Vorhängen zugezogen sind, fotographiert ein junger Mann. Mal den einen, mal den anderen Vorhang zieht er beiseite und steht da, nur mit einer Kamera bekleidet.
Ein großer Vogel, halb schwarz, halb nebelgrau, sitz auf dem Rand eines Abfallkorbes im Görlitzer Park, hinter ihm: Wiese, Bäume - vereinzelt - und noch ein Stück des graffitibedeckten, ehemaligen Bahnhofs. Unter ihm ist strahlendweißer Müll.
Ein Radfahrer durchquert eine große Pfütze, die den ganzen Weg einnimmt, dabei aber um eine leichte Erhebung, wie um eine Halbinsel, mit ihren leichten Wellen kuriose Muster zieht.
Ein Hund mit menschlich missgelaunter Miene zieht vorbei.
Über der Bahntrasse tropft ein Schwarm Vögel in den Blick, schwingt sich höher ins abendlich Bläuliche und verschwindet fast, noch während ein Junge erstaunlich schön erstaunt ein Wort beginnend mit w ausspricht (aber welches?)... um später wieder, vor dem auf den Dom gerichteten Auge, zu erscheinen - in abwechselnden Formen. Die Vögel, schwarz gegen den Himmel, lassen einem Schwarm weiß aufblitzender, hellgrauer, in der Luft tanzender Dinger Raum. Sie setzen sich in die Bäume und zwitschern. Unter den Bäumen übertönt ihr Gezwitscher für uns fast den Hubschrauberlärm. Aus dem Hubschrauber fallen die in der Luft tanzenden Dinger. Gedichteregen geht auf eine Menge nieder, in der ich viele greifen, aber keinen lesen sehe. Begreifen sie, was Gedichte sind?
Ein Alter kämpft mit seinem Regenschirm - nicht mit dem Wind - wohl mit der Schwere - seiner.
Innenhof: aus vier nebeneinanderliegenden großen Fenstern (darüber Bögen aus zweierlei Ziegeln), die mit dunklen graugrünen Vorhängen zugezogen sind, fotographiert ein junger Mann. Mal den einen, mal den anderen Vorhang zieht er beiseite und steht da, nur mit einer Kamera bekleidet.
Ein großer Vogel, halb schwarz, halb nebelgrau, sitz auf dem Rand eines Abfallkorbes im Görlitzer Park, hinter ihm: Wiese, Bäume - vereinzelt - und noch ein Stück des graffitibedeckten, ehemaligen Bahnhofs. Unter ihm ist strahlendweißer Müll.
Ein Radfahrer durchquert eine große Pfütze, die den ganzen Weg einnimmt, dabei aber um eine leichte Erhebung, wie um eine Halbinsel, mit ihren leichten Wellen kuriose Muster zieht.
Ein Hund mit menschlich missgelaunter Miene zieht vorbei.
Über der Bahntrasse tropft ein Schwarm Vögel in den Blick, schwingt sich höher ins abendlich Bläuliche und verschwindet fast, noch während ein Junge erstaunlich schön erstaunt ein Wort beginnend mit w ausspricht (aber welches?)... um später wieder, vor dem auf den Dom gerichteten Auge, zu erscheinen - in abwechselnden Formen. Die Vögel, schwarz gegen den Himmel, lassen einem Schwarm weiß aufblitzender, hellgrauer, in der Luft tanzender Dinger Raum. Sie setzen sich in die Bäume und zwitschern. Unter den Bäumen übertönt ihr Gezwitscher für uns fast den Hubschrauberlärm. Aus dem Hubschrauber fallen die in der Luft tanzenden Dinger. Gedichteregen geht auf eine Menge nieder, in der ich viele greifen, aber keinen lesen sehe. Begreifen sie, was Gedichte sind?
Montag, 23. August 2010
Donnerstag, 19. August 2010
Aufgreifen
Zwar scheint gerade die Sonne wieder, aber mir steckt noch das graue Wetter der letzten Tage in den Knochen. Das fühlte sich schon an wie Herbst. Unwirklich irgendwie auch, wie eine Zeit außerhalb der Zeit. Eine Auszeit um darüber nachzudenken, was in der Zeit passierte und noch geschehen kann.
Mein Studium am Institut für Waldorfpädagogik ist abgeschlossen. Auf die Abschlussfeier bin ich gegangen, um zu Tanzen - nicht, um zu Essen - nicht, um mir ein Papier abzuholen - nicht, um Gerede zu hören, das Gefahr läuft, unwahr zu werden, weil es feierlich sein soll. So konnte ich später kommen und früher gehen - ganz im Gegensatz zu meinem Studium, bei dem ich irgendwie zu früh angefangen und verlängert habe :)
Zwei Wochen vor dieser Feier wurde vom Fach Theaterpädagogik Faust II aufgeführt
Es gibt Fotos, die mich beim Schminken oder umziehen zeigen - auf keinem Bild bin ich in einem meiner Kostüme zu sehen
...die anderen Kostüme würde ich auch gerne zeigen, aber niemanden, der nicht einigermaßen unkenntlich bleibt.
Ins Bild bin ich nur bei den Werbefotosessions für Schwertkampf und Faust II gekommen:
Darin zeigt sich eine Spannung, die ich in meinem Leben immer wieder entdecke ;)
Was will ich aufgreifen?
Mein Studium am Institut für Waldorfpädagogik ist abgeschlossen. Auf die Abschlussfeier bin ich gegangen, um zu Tanzen - nicht, um zu Essen - nicht, um mir ein Papier abzuholen - nicht, um Gerede zu hören, das Gefahr läuft, unwahr zu werden, weil es feierlich sein soll. So konnte ich später kommen und früher gehen - ganz im Gegensatz zu meinem Studium, bei dem ich irgendwie zu früh angefangen und verlängert habe :)
Zwei Wochen vor dieser Feier wurde vom Fach Theaterpädagogik Faust II aufgeführt
Es gibt Fotos, die mich beim Schminken oder umziehen zeigen - auf keinem Bild bin ich in einem meiner Kostüme zu sehen
...die anderen Kostüme würde ich auch gerne zeigen, aber niemanden, der nicht einigermaßen unkenntlich bleibt.
Ins Bild bin ich nur bei den Werbefotosessions für Schwertkampf und Faust II gekommen:
Darin zeigt sich eine Spannung, die ich in meinem Leben immer wieder entdecke ;)
Was will ich aufgreifen?
Was vielleicht fallen lassen?
Was zum Beispiel ist mit
zu Hause sein
unterwegs sein
fremd sein
Schule
Lernen
mit Ingeborg Bachmann
mit der Liebe
Wasser
dem Theater
dem Tanzen
Aufmerksamkeit
Arbeit
Geld
Was zum Beispiel ist mit
zu Hause sein
unterwegs sein
fremd sein
Schule
Lernen
mit Ingeborg Bachmann
mit der Liebe
Wasser
dem Theater
dem Tanzen
Aufmerksamkeit
Arbeit
Geld
ALL ein SEIN
ver WIR kl ICH en
ver WIR kl ICH en
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Mittwoch, 12. Mai 2010
Ritterausbildung
Eine Woche mit acht Studenten bei fünf Pferden auf einem Hof im Münsterland. Unsere Aufgabe war es, die Pferde kennenzulernen, ihnen Neues beizubringen und dabei ihre Art von Körpersprache anzuwenden. Ich beschäftigte mich viel mit einer Stute, die angeritten werden sollte, genoss die Gegenwart der Pferde und das meist sichere Gefühl, von Vertrauen und Verstehen. Die Erfahrung, dass man im Verhältnis zu den Tieren dominant sein muss, wurde für mich dabei nicht so eindeutig, wie für manch anderen. Am vorletzten Tag war ich morgens und nachmittags viele Stunden im Roundpen mit der Stute Viola. Wir kämpften wahrscheinlich zu lange darum, sie an den Sattel zu gewöhnen. Danach dachte ich erst ans Ausruhen - genug gekämpft - aber dann ließ ich mich auf ein paar Schwertkämpfe ein. Auf irgendeine Art war das genau die richtige Entspannung.
Jetzt geht es noch darum, meine Erfahrungen in einem Bericht zu fassen. Beim Schreiben merke ich, dass unglaublich viel zu beobachten, zu lernen war, auch wenn wir stundenlang "nur" Pferde gestriegelt haben oder jemanden bei der Arbeit im Roundpen beobachteten. Die sozialen Interaktionen unserer "Menschenherde" waren dabei fast so spannend, wie die der Pferdeherde.
Freitag, 23. April 2010
theaterale Forschung
Im Rahmen einer Intensivwoche bei den Theaterpädagogen haben wir daran geforscht, wie sich ein einzelner faustisch, also mit seinen eigenen Impulsen, durch eine systemisch und einschränkend handelnde Gruppe bewegen kann.
Die ersten Tage waren geprägt von dem Gefühl, als Einzelner ohnmächtig zu sein und gleichzeitig in letzter Konsequenz auch einsam bleiben zu müssen.
Durch Nachdenken und weiteres Ausprobieren fanden dann "Einzelne" ihre Handlungsfähigkeit gegenüber dem "System" wieder.
Eine Erfahrung die Lebensmut gibt.
Die ersten Tage waren geprägt von dem Gefühl, als Einzelner ohnmächtig zu sein und gleichzeitig in letzter Konsequenz auch einsam bleiben zu müssen.
Durch Nachdenken und weiteres Ausprobieren fanden dann "Einzelne" ihre Handlungsfähigkeit gegenüber dem "System" wieder.
Eine Erfahrung die Lebensmut gibt.
Samstag, 10. April 2010
Mittwoch, 17. März 2010
Dienstag, 16. März 2010
Sonntag, 14. März 2010
Mittwoch, 24. Februar 2010
Geister
ich wohne gerade in einer WG mit Juan aus Südamerika. Gestern hat er mir wunderschöne Bilder aus alten Geschichten erzählt: Dass die Menschen, so wie sie auf der Erde gehen, von einem Zwilling begleitet werden, der seine Füße von der anderen Seite an die gleichen Stellen setzt. Bei den meisten Menschen ist ein gutes Stück Boden zwischen ihren Sohlen und denen des Zwillings - so wissen sie nichts von ihrem Geheimnis, oder ahnen es nur in Momenten... Es gibt aber Menschen, die gehen auf den Sohlen des Zwillings und er auf den ihren. So berühren diese Menschen die Erde anders - man könnte auch sagen gar nicht - und darum werden sie oft nicht verstanden von denen, die auf der Erde gehen. Sie sprechen manchmal und manchmal spricht auch der Zwilling aus ihnen und wer seinen Zwilling nicht kennt, bekommt es dann mit der Angst zu tun!
Wenn man jemanden trifft, mit dem man eine Nacht lang tanzt und ihn dann nie mehr wieder sieht, keinen Namen kennt und niemanden kennt, der ihn kennt... war das dann ein Mensch? Könnte es nicht genauso gut ein Geist gewesen sein - ein Engel?
Heute habe ich einen Versuch proben wollen: mit einer Flamme eine Glasscheibe sprengen! Ich fand nur zu große Scheiben und keinen Glasschneider, war eine Stunde lang unterwegs, konnte aber keinen besorgen... Als ich zurück kam war da ein kleiner Junge, der erstaunlich nah kam, ohne etwas zu sagen, als ich ihn begrüßte. Ich hatte den Versuch schon soweit aufgebaut, dass eigentlich nur noch die Glasscheibe fehlte und suchte noch einmal in der Garage nach einer Möglichkeit, die Scheibe zu zertrennen. Da stand der Junge plötzlich in der Garage, sagte nicht, wie er heiße, sondern dass dort drüben sein Vater warte, wollte wissen, was ich mache und riet mir auf meine Erklärung, meine Augen mit einem der Motorradhelme zu schützen, die dort an den Maschienen hingen. mit Motorradhelm, einem Handschuh und einem Handtuch traute ich mich nun, die Glasscheibe durchzubrechen und dann machte ich mich an den Versuch. Vor der Garage gelang er nicht: Der Wind bewegte die Flamme unter dem Glas hin und her - es wurde in der Fläche zu gleichmäßig und in der Zeit zu unregelmäßig erhitzt. Der Junge schlug vor, das ganze in der Garage zu machen. Wir bauten mit einem umgekippten Tisch, Brett, Eimer und Blumentöpfen eine Barriere rund um das Dreibein, auf dem die Glasscheibe lag und unter dem die Kerze stand. Vier oder fünf Minuten lang warteten wir mit Motorradhelmen in der Garage. Lange passierte nichts und dann war es auch schon vorbei! Das Glas war krachend zersplittert, gerade, als wir beide nicht hinsahen. Der Junge sagte noch so etwas wie, es sei spannend gewesen und ging... und vielleicht werde ich ihn nie mehr wiedersehen?
Wenn man jemanden trifft, mit dem man eine Nacht lang tanzt und ihn dann nie mehr wieder sieht, keinen Namen kennt und niemanden kennt, der ihn kennt... war das dann ein Mensch? Könnte es nicht genauso gut ein Geist gewesen sein - ein Engel?
Heute habe ich einen Versuch proben wollen: mit einer Flamme eine Glasscheibe sprengen! Ich fand nur zu große Scheiben und keinen Glasschneider, war eine Stunde lang unterwegs, konnte aber keinen besorgen... Als ich zurück kam war da ein kleiner Junge, der erstaunlich nah kam, ohne etwas zu sagen, als ich ihn begrüßte. Ich hatte den Versuch schon soweit aufgebaut, dass eigentlich nur noch die Glasscheibe fehlte und suchte noch einmal in der Garage nach einer Möglichkeit, die Scheibe zu zertrennen. Da stand der Junge plötzlich in der Garage, sagte nicht, wie er heiße, sondern dass dort drüben sein Vater warte, wollte wissen, was ich mache und riet mir auf meine Erklärung, meine Augen mit einem der Motorradhelme zu schützen, die dort an den Maschienen hingen. mit Motorradhelm, einem Handschuh und einem Handtuch traute ich mich nun, die Glasscheibe durchzubrechen und dann machte ich mich an den Versuch. Vor der Garage gelang er nicht: Der Wind bewegte die Flamme unter dem Glas hin und her - es wurde in der Fläche zu gleichmäßig und in der Zeit zu unregelmäßig erhitzt. Der Junge schlug vor, das ganze in der Garage zu machen. Wir bauten mit einem umgekippten Tisch, Brett, Eimer und Blumentöpfen eine Barriere rund um das Dreibein, auf dem die Glasscheibe lag und unter dem die Kerze stand. Vier oder fünf Minuten lang warteten wir mit Motorradhelmen in der Garage. Lange passierte nichts und dann war es auch schon vorbei! Das Glas war krachend zersplittert, gerade, als wir beide nicht hinsahen. Der Junge sagte noch so etwas wie, es sei spannend gewesen und ging... und vielleicht werde ich ihn nie mehr wiedersehen?
Montag, 15. Februar 2010
Dienstag, 26. Januar 2010
es ist an der Zeit
das habe ich heute von der Frau hinter der Kasse bei Aldi gehört. Sie sagte es aus einem so hellen Gesicht, dass ich mich schon gefragt hatte, wie sie sich schminkt. Sie sagte, dass die Menschen gut werden, ehrlich! und dass es an der Zeit dafür sei. Sie freute sich wie eine Schneekönigin darüber, dass eine Schönheit mit schwarzglänzendem Haar mir die 20 Cent gab, die mir für sechs Eier, eine Packung Käse, 250g Butter und das Brot gerade fehlten. Sie freute sich so, dass sich die halbe Schlange an der Kasse mitfreute. Sie freute sich weil das heute schon zum dritten mal so war, dass jemand für jemand anderen mitbezahlte und sie schien dadurch wie in eine Zukunft mit einer ganz anderen Gesellschaft schauen zu können
Sonntag, 17. Januar 2010
Verwandlung
Die Backstage-Fotos von unseren Aufführungen im Dezember haben nochmal Anlass gegeben, über das ein oder andere nachzudenken: was gut gelaufen ist und was nicht, was sich in mir verwandelt hat bis dahin und seit dem
und was nicht.
Es gibt anscheinend keine Fotos von unserem Spiel und ich wurde nur in einer Verkleidung geknipst. Es ist .............. wie schnell so eine Aufführung vorbei ist! So wenig ist greifbar übrig geblieben, dass ich wieder versucht bin zu denken, ich hätte nichts gemacht, nichts gelernt, keine Fähigkeiten mitgenommen.
D a s muss ich verwandeln!
.
und was nicht.
Es gibt anscheinend keine Fotos von unserem Spiel und ich wurde nur in einer Verkleidung geknipst. Es ist .............. wie schnell so eine Aufführung vorbei ist! So wenig ist greifbar übrig geblieben, dass ich wieder versucht bin zu denken, ich hätte nichts gemacht, nichts gelernt, keine Fähigkeiten mitgenommen.
D a s muss ich verwandeln!
.
Freitag, 8. Januar 2010
Montag, 4. Januar 2010
Wiedersehen
"Schöner als der beachtliche Mond und sein geadeltes Licht,
Schöner als die Sterne, die berühmten Orden der Nacht,
Viel schöner als der feurige Auftritt eines Kometen
Und zu weit Schönerem berufen als jedes andere Gestirn
Weil dein und mein Leben jeden Tag an ihr hängt, ist die Sonne.
(...)
Ohne die Sonne nimmt auch die Kunst wieder den Schleier,
Du erscheinst mir nicht mehr, und die See und der Sand,
Von Schatten gepeitscht, fliehen unter mein Lid
Schönes Licht das uns warm hält bewahrt und wunderbar sorgt,
Daß ich wieder sehe und daß ich dich wiederseh!
Nichts Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein...
(...)
Gefärbt, geformt, in die Welt gekommen mit einer Sendung von Licht..."
(aus "An die Sonne" von Ingeborg Bachmann)
Nach anderthalb Jahren bin ich mal wieder in Hugoldsdorf gewesen.
Es hat sich so viel verändert, dass mir erstmal schwindlig wurde und doch steht das "Herzlich Willkommen" nach wie vor an der Küchentür. Freunde haben den Ort neu kennen gelernt und ich habe vielleicht neue Freunde kennen gelernt und mehr alte wiedergesehen, als ich mir hätte träumen lassen.
Das Motto "Schone fremde Freiheit und zeige deine eigene" hat für mich über den Jahreswechsel eine neue Dimension angeschnitten:
Eine Beziehung, in der nur der Partner Bezugspunkt ist, kann seine Freiheit einschränken und zeigt meine nicht. Wenn für den anderen aber erfahrbar wird, was mein Bezug zur Welt ist, ist das Motto eher zu erfüllen.
Kann das so stehen bleiben?
"Erklär mir Liebe"
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