Samstag, 23. August 2008

und rund

wir sind in Hamburg gelandet, zur nächsten Autobahn gewandert und waren noch nicht ganz da, als uns schon eine Lehrerin mit nach Lübeck nahm.
Schön zu hören, dass sie ihre Arbeit liebt! Ich glaube es waren 15 Kinder in ihrer Klasse und sie erzählte von einer guten Lehrer-Schüler Beziehung, die sie Dank genügend Zeit zu ihren Schülern aufbauen kann. Sie interessiert sich für erlebnispädagogisches Teambuilding, das könnte ihren Kids gut tun, die sind jetzt in der 8. Klasse. ich habe ihr von captura und Hugoldsdorf erzählt und dass Friedel und Flo sich auch mal mit Erlebnispädagogik beschäftigt haben.
Abends um 23:00 Uhr ist es zu dunkel, um weiter zu trampen, wir haben es eine Weile versucht, aber dann unser Zelt aufgeschlagen und uns verkrochen, bis es wieder sonnig und wärmer war.
Dann warteten wir kaum eine halbe Stunde, bis uns ein Unfallchirurg mitnahm. Er fuhr schnell, aber er wusste wahrscheinlich mehr als viele andere, was er da tat. Vieles was er erzählte, deckte sich mit dem, was ich mal bei einer Mitfahrgelegenheit von zwei Medizinstudenten gehört habe und kürzlich in einem Artikel von einem bayrischen Arzt las: Die Gesundheitspolitik hier zu Lande macht Ärzten Lust auszuwandern und bringt die Medizin auf eine unmenschliche, profitorientierte Bahn. Ich würde gerne mal von jemandem hören, wie man Alternativen schaffen oder unterstützen könnte!

Hugoldsdorf war diesmal so still!
Einerseits habe ich gehofft, dass Maria, Friedel und Flo mehr Zeit haben, wieder Dinge zu tun, die aus ihnen selbst, oder aus einer Inspiration und weniger aus einer Reaktion auf äußere Notwendigkeiten entstehen, wenn die Familie nicht mehr im alten Gutshaus wohnt. Andererseits habe ich mich gefragt, was dann eine konkrete Verbindung zu diesem Ort darstellt - warum da und nicht anderswo?
Und ich habe die Kinder vermisst, mit denen man Jonglieren und Akrobatik machen konnte, die oft unerwartet auftauchten und mich irgendwie in einer besonderen Präsenz gehalten haben.
Zweimal fuhr ich mit Flurin an die Ostsee. Wir waren mit den Fahrrädern einmal knappe drei Tage und einmal einen Tag unterwegs und zwischendurch wieder im "Schloss". Dort und in der Baracke wurde viel gearbeitet, aber es gab erst richtig was für uns zu tun, als wir Farbe gekauft hatten und Anna, Maria, Yargo, Flo und Friedel sich auf den Weg ins Ruhrgebiet gemacht hatten. Beim gemeinsamen Arbeiten entstanden Gespräche mit "captura-Qualität" zwischen Flurin und mir, Gespräche, die jeder mit einem ehrlichen Standpunkt beginnt und bei denen man so gut zuhört und sich dem anderen verstehend nähert, dass am Ende beide auf Neuland stehen, bereichert.

Wir wollten noch nach Amsterdam trampen, aber auf der Raststätte fühlte ich mich ziemlich krank und es fuhr keiner in die gewünschte Richtung, der genug Courage und genug Platz im Auto gehabt hätte, um uns mitzunehmen. Wir hatten schon einen Platz für unser Zelt ausgespäht und wollten noch in der Raststätte warm essen, bevor wir kalt schlafen gingen, als und ein junger Mann, den Flurin schon gefragt hätte, ob er in unsere Richtung führe, fragte, ob wir jetzt gar nicht nach Hause kämen? Ich sagte, dass nach Hause auch gut wäre, das wäre für mich in der Nähe von Dortmund, aber wir hätten ja eigentlich vor, nach Amsterdam zu fahren. Er war auf dem Weg ins Sauerland und setzte uns fast vor der Haustür raus. wir waren zu müde, um viel zu reden und er war einer von denen, die so rasend schnell fuhren, dass wir auch nur relativ zur Strecke wenig Zeit gehabt hätten zum reden.

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