Meine Schwester hat mir erzählt, dass sie oft, wenn sie irgendwo mit der Bahn hin will, nach 19:00 Uhr losfährt und andere Fahrgäste fragt, ob sie ein Tiket haben, auf dem sie Leute mitnehmen können. Am Wochenende geht das auch.
Als ich mich vor gut zwei Wochen Samstags auf den Weg zum Flughafen machte, um nach London zu fliegen, war ich sehr knapp dran, weil mir Flo gerade geschrieben hatte, dass er seinen Flug verpasst hatte. Als ich hektisch noch ein Tiket lösen wollte, kam eine Inderin auf mich zu, und lud mich ein auf ihrem Tiket2000 mitzufahren. In Dortmund hatte ich gut Zeit zum Umsteigen, aber kaum Zeit, nochmal an einen Automaten zu gehen, also fragte ich am Bahnsteig zwei Leute - und schon hatte ich eine Mitfahrgelegenheit bis zum nächsten Bahnhof, an dem ich umsteigen musste. Der Mann sah asiatisch aus, sprach nicht gut Deutsch und war nicht so mitteilsam, wie die Frau vorher. Mit diesen guten Erfahrungen fragte ich im nächsten Bahnhof den ersten Mann mit dunkler Hautfarbe, der mir begegnete, aber er war schon mit Familie unterwegs. Ich schob also das Vorurteil beiseite, dass mir eher Menschen mit exotischem Aussehen helfen - fragte aber trotzdem eine Rothaarige und hatte wieder Glück. Zwischendurch telefonierte ich mit meinem Vater und mit Flo, um uns ein Zelt und Flo einen neuen Flug zu organisieren. Der letzte Zug, den ich nehmen musste hatte gut eine halbe Stunde Verspätung und ich hegte schon die Vermutung, dass ich auch meinen Flug verpassen sollte, um dann doch mit Flo gemeinsam in London zu landen, aber die Verspätung diente anscheinend nur dazu, dass ich meinen Vater kurz treffen konnte, ein Zelt und frisches Wasser von ihm bekam, wieder eine Mitfahrgelegenheit finden konnte, sie mir erklären konnte, ab wo sie ein Zusatzticket und ich folglich auch ein Ticket benötigte, ich mir das Ticket besorgen konnte und noch mit den anderen Leuten quatschen konnte, die ich vorher gefragt hatte, weil sie sich jetzt auch dafür interessierten, ob ich denn gut weiter käme.
Am ShuttleBus zum Flughafen wartete ein Steward (auf mich?) der mir erklärte, wie ich jetzt zum Flug käme und wie ich dann von London Stansted günstig ins Zentrum käme. Er sah nicht indisch aus, was mich ziemlich wunderte, weil je näher ich an Kevelaer war, desto mehr Menschen mit Punkten auf der Stirn und in Saris sah ich. Ich habe leider vergessen, woher er eigentlich kam, aber inzwischen hat er hoffentlich eine Wohnung in Deutschland gefunden.
In London sah ich am ersten Tag auch so viele Saris. Aber ich fürchte, dann habe ich aufgehört, mich darüber zu wundern.
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