Sonntag, 6. Januar 2008

Silvester, oder wie das neue Jahr nach Hugoldsdorf kam

Das neue Jahr war der letzte Besucher, der über die vergangenen Tage in Hugoldsdorf eintraf. Vorher waren schon rund 45 Menschen zusammengekommen, um zu feiern, zu arbeiten, zu reden...
Gemeinsam wurden die Schlafräume und zwei Aufenthaltsräume hergerichtet, Feuerholz und ein Buffet vorbereitet.
Gegen 18:00 traf sich die ganze große Runde, um auf das zurückzuschauen, was in den letzten Monaten im Gutshaus und drumherum entstanden ist. Dabei standen nicht so sehr die praktischen Errungenschaften im Vordergrund, sondern Maria, Friedel und Flo erzählten, wie sie arbeiten.

Ich hatte auf einmal die Idee, richtig viel Wein zu trinken, weil eigentlich nur Menschen um mich herum waren, denen ich vertrauen kann und die mich gerade an diesem Abend spüren ließen... ja, was eigentlich?... meinen Wert, meine Würde, mein Potenzial?
Dann tauchten die Kinder und Jugendlichen auf, die ich schon von früheren Besuchen kannte und ich hatte keine Lust mehr auf meinen Wein und keine Ruhe mehr für ein Gespräch mit Benjamin (was trotz allem ein bisschen schade bleibt). Wir probierten ein paar Pyramiden aus, und es war schön, ein Mädchen und ihre Eltern stolz zu sehen, nachdem ihr so einiges akrobatisches auf Anhieb gelungen war!
Wir tanzten bis das alte Jahr zu Ende war. Die Kleinste auf der Tanzfläche schaute sich alles mögliche von Katha und mir ab. Es machte extrem Spaß und ich finde es immer wieder schade, dass viele es nicht einfach genießen können zu tanzen, sondern erst mit Alkohol locker genug werden... und rauchen auf der Tanzfläche ist richtig ätzend! Im neuen Jahr ging die Luft schneller zu neige, als meine Lust zu Tanzen.


Um 00:00 gab es Sekt auf der Tischtennisplatte und drumherum umarmte und beglückwünschte man sich zum neuen Jahr. Ein paar Väter ließen vor dem Eingang Raketen hochgehen und ich kann jetzt gar nicht mehr sagen, was mich von meiner üblichen Melancholie abgelenkt hat... ich kann nur sagen, dass ich nicht die einzige war, der es so ging: das Gefühl, dass etwas Altes abgeschlossen, etwas Neues angefangen hatte, war kaum präsent. Vielleicht lag es daran, dass der Rückblick am Silvestertag auf die captura-Arbeit der letzten Monate und das Projekt in Hugoldsdorf für viele schon etwas neues war?

Im Schloss ist einfach greifbarer, dass ein neuer Tag beginnt, als welches Datum man ihm zuschreibt.

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