Freitag, 18. Januar 2008

Hölderlin

Was mich gerade beschäftigt, sind Gedichte... sprachlicher Ausdruck in verdichteter Form, ganz dicht!
...und körperlicher Ausdruck wortlos aber körpersprachlich.

Im Theaterpädagogikstudium sind gerade Exildichter aber auch Nitzsche und Hölderlin dran. Die Exildichter sind oft durch ein schweres Schiksal im 2. Weltkrieg inspiriert, oder sollte ich sagen, gezwungen zu schreiben. Gemeinsamkeiten zu den beiden älteren ist meist eine Verrücktheit.
Als Hölderlin den zweiten, letzteren Teil seines Lebens "geisteskrank" in einem Turmzimmer vebracht, von einer Familie rührend umsorgt, schrieb er auch in Fragmenten, oder notierte Pläne, wie:

" OVIDS RÜCKKEHR NACH ROM

Klima id.n.her.id.n.h.id.
Heimat
Scythen
Rom Tiber Völker
Heroen
Götter "

Hier die ersten zrei Strophen meines Vorschlags, wie ein fertiges Gedicht nach diesem Plan hätte aussehen können:

OVIDS RÜCKKEHR NACH ROM

Hier, ach wie lang schon und kalt die
Verbannung unwirtlich mich enschließt!
Oft wäscht der Regen wohl aus, was
lieb mir und Treue gewesen.
Doch auch die Tränen um Freundes
Ferne er birget zerrinnend.
Eisige Winde, sie reißen das
Wort von den Lippen noch eh ein
Verständiger hören es mag während
Wolken das Herz auch verdunkeln.

Herrlich! Wie war in der Heimat mein
Haus voller Freunde und Gönner mein
Garten voll Sonne und Blumen
gedeihen viel prächtiger bunter!
Seltener waren doch Tränen und
fort von der Wange sie küsste die Liebste.
Dort im Gespräch ward Geschichte
bewegt, so ich konnte sie fassen,
Worte entschieden den Streit wie sie
Sinn in den Dingen wohl fanden.


Fortsetzung folgt

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