Samstag, 9. Mai 2009

Fluegodanzarun

"Tanz in den Mai" hat mich als Kind sehr fasziniert: Maibäume, Bungee-Jumping, bis in den Morgen Tanzen... alles hatte irgendwie etwas mit Liebe zu tun und was war Liebe?

Irgendwo ist die Faszination für die Oberflächlichkeiten dieser Mega-Partys versandet: ich war nie in einer Disco oder einem Festzelt um in den Mai zu tanzen. Als ich vor ein paar Wochen jemanden beobachten konnte, der an einem ca. 100 m langen Gummi von der Staumauer im Verzascatal sprang, seinem langgezogenen Echo hinterher fiel, kopfüber gehalten und am ganzen Körper angespannt, gebremst und vielleicht 30 m wieder hoch gerissen wurde, um erneut zu stürzen, hatte ich keine Lust mehr auf Bungee-Jumping. Wofür große Gefühle so "mechanisch" hervorrufen? Das Leben - die Liebe - ist spannend genug, oder?
Beim in-den-Mai-feiern traf ich Jonas, der mir erzählte, Bungee-Jumping sei ein Einweihungsritual für junge Männer gewesen. Ich weiß nicht mehr bei welchem Volk, kletterten die werdenden Männer wohl auch um die Zeit des 1. Mai auf einen Baum, fesselten sich mit eine Liane und stürzten sich kopfüber hinunter. Schweizer entdeckten diesen Brauch und außerdem ein leistungsfähiges Gummi, an dem er in die Schweiz importiert werden konnte.




Jonas erzählte das in einem Innenhof-Café in Freiburg.
Dort traten, als es schön dunkel war mein Liebster Flo und sein Freund Arun auf. Sie tanzten mit brennenden Stöcken, Fackeln, Pois und Seilen. Ich hatte schon ein paar Proben ohne Feuer gesehen und wusste, dass die Choreographien oft zur Front orientiert sind, konnte aber keinen Platz dort ergattern. Trotzdem war auf einmal soviel mehr da: die Nacht, das Feuer, die Begeisterung der beiden und des Publikums! Auch schräg hinten war ich ganz mitgenommen von einer kuriosen Mischung aus akrobatischem Tanz, fließend mit Leichtigkeit und Bodenhaftung, aus düsterer, sensationsheischender Musik und strahlend offener, authentischer Präsenz, aus Choreographie, Jonglage, Improvisation und Spiel. Erlebbar wurde das Vertrauen, das es braucht, um mit der Gefahr zu spielen - mit dem Feuer zu Tanzen und sich zu begegnen.

Sicher hat das auch etwas mit Liebe zu tun?

1 Kommentar:

Nangi hat gesagt…

nice text (even though i don't understand so much) but the picture was cool!