Meine ersten beiden Schauspielschülerinnen haben ihre ersten beiden Aufnahmeprüfungen beim Theater der Keller in Köln www.theater-der-keller.de und an der Alanus Hochschule www.alanus.edu/studium-schauspiel.html bestanden!
Herzlichen Glückwunsch!
Wo geht es jetzt wohl hin?
Sonntag, 8. Juli 2012
Donnerstag, 28. Juni 2012
Presse Santa Cruz
Am 18. Mai im "Goetheanum" schreibt
CURRO CACHINERO
Poetenfessel
Im Dezember letzten Jahres – versammelt um einen Wittener Küchentisch – lesen zwölf Menschen das Stück ‹Santa Cruz› von Max Frisch. Sofort fällt die verwirrende Zeitstruktur ins Auge: Die Szenen springen vor und zurück – 17 Jahre später – dazwischen ein immer wiederkehrender Traum. Der erste Leseeindruck zeigt, dass hier ‹Karmisches› vorliegt: sowohl zwischen uns, den Spielenden, und diesem Stoff wie auch in der verwickelten Liebesgeschichte zwischen Elvira, einem Rittmeister und dem Vaganten Pelegrin. Monate des Übens ziehen ins Land. Die Theatertruppe – von 17 bis 77 – findet sich zwischen «rumorendem Sturmwort» und tschechowscher Meditation probend in verschiedenen Waldorfschulen wieder. Langsam entsteht ein Bild, die Texte sind gelernt, Feinarbeit nimmt zu, die Spannung steigt bis zur Premiere am 3. April. Die Ostertagung des Novalis-Hochschulvereins ‹Erkennen und künstlerisches Schaffen› bildet den Rahmen. Klaus Hartmann stellt seine These zur Verknüpfung von Max Frischs Neuland- gewinnung innerhalb der deutschen Nachkriegsliteratur und Hernán Cortés’ Eroberung des Azteken-Reiches vor. Vom Welt-Eroberer zum Welt-Literaten. Relativ unberührt von schicksalshaften Hintergedanken verläuft das Umkleiden hinter der Bühne während der Aufführung, deren Applaus Erfolg verheißt. Auch wenn Hartmanns Deutung hypothetisch bleibt, ein erhellender Gedanke blieb mir, dem gerade auch im Leben ‹gefesselten Poeten›: Äußere Wirksamkeit und Kontemplation können sich in einem oder mehreren Leben abwechseln. Inneres Ringen oder das Erobern von Kontinenten, beides kann am Ende gleich- wertige Substanzen beitragen, zur Verwandlung der Erde in eine zukünftige Sonne.
CURRO CACHINERO
Poetenfessel
Im Dezember letzten Jahres – versammelt um einen Wittener Küchentisch – lesen zwölf Menschen das Stück ‹Santa Cruz› von Max Frisch. Sofort fällt die verwirrende Zeitstruktur ins Auge: Die Szenen springen vor und zurück – 17 Jahre später – dazwischen ein immer wiederkehrender Traum. Der erste Leseeindruck zeigt, dass hier ‹Karmisches› vorliegt: sowohl zwischen uns, den Spielenden, und diesem Stoff wie auch in der verwickelten Liebesgeschichte zwischen Elvira, einem Rittmeister und dem Vaganten Pelegrin. Monate des Übens ziehen ins Land. Die Theatertruppe – von 17 bis 77 – findet sich zwischen «rumorendem Sturmwort» und tschechowscher Meditation probend in verschiedenen Waldorfschulen wieder. Langsam entsteht ein Bild, die Texte sind gelernt, Feinarbeit nimmt zu, die Spannung steigt bis zur Premiere am 3. April. Die Ostertagung des Novalis-Hochschulvereins ‹Erkennen und künstlerisches Schaffen› bildet den Rahmen. Klaus Hartmann stellt seine These zur Verknüpfung von Max Frischs Neuland- gewinnung innerhalb der deutschen Nachkriegsliteratur und Hernán Cortés’ Eroberung des Azteken-Reiches vor. Vom Welt-Eroberer zum Welt-Literaten. Relativ unberührt von schicksalshaften Hintergedanken verläuft das Umkleiden hinter der Bühne während der Aufführung, deren Applaus Erfolg verheißt. Auch wenn Hartmanns Deutung hypothetisch bleibt, ein erhellender Gedanke blieb mir, dem gerade auch im Leben ‹gefesselten Poeten›: Äußere Wirksamkeit und Kontemplation können sich in einem oder mehreren Leben abwechseln. Inneres Ringen oder das Erobern von Kontinenten, beides kann am Ende gleich- wertige Substanzen beitragen, zur Verwandlung der Erde in eine zukünftige Sonne.
Mittwoch, 28. März 2012
49!!!
Die Premiere am 3. April findet in der Mergelteichstraße 49 (nicht 47) statt!
"Im Rahmen der Ostertagung im PSZ-Dortmund (30.3.-4.4.12) in welche das Theaterstück gebettet ist, werden in Vorträgen und Workshops kognitiv wie künstlerisch Bezüge zu den Gegenwartsmenschen Max Frisch, Ingeborg Bachmann und Paul Celan hergestellt. Es verspricht spannend zu werden..."Anja
Für seine Ostertagung hatte der Novalis Hochschulverein auch im letzten Jahr "Iphigenie" und "Tasso" von Ralf Peter Frenzen inszenieren lassen. In diesem Jahr also "Santa Cruz".
www.novalis-hochschulverein.de
"Im Rahmen der Ostertagung im PSZ-Dortmund (30.3.-4.4.12) in welche das Theaterstück gebettet ist, werden in Vorträgen und Workshops kognitiv wie künstlerisch Bezüge zu den Gegenwartsmenschen Max Frisch, Ingeborg Bachmann und Paul Celan hergestellt. Es verspricht spannend zu werden..."Anja
Für seine Ostertagung hatte der Novalis Hochschulverein auch im letzten Jahr "Iphigenie" und "Tasso" von Ralf Peter Frenzen inszenieren lassen. In diesem Jahr also "Santa Cruz".
www.novalis-hochschulverein.de
Geschickt
Folgendes hat Anja im Internet als Aufführungs-Ankündigung für Göttingen gefunden und mir geschickt. Dort wurde das Stück 2007 im 'Theater im OP' aufgeführt:
'Santa Cruz'
Drei Menschen begegnen sich wieder nach 17 Jahren.
Im Hafen von Santa Cruz kreuzten sich damals ihre Wege: Die des unsteten Seefahrers Pelegrin, seiner Geliebten Elvira und des Rittmeisters, eines Edelmannes, der versuchte, aus seiner Lebensordnung auszubrechen. Pelegrin entschied sich für sein Leben voller Abenteuer, Elvira und der Rittmeister für einander und das sesshafte Glück der Familie. Nun, im Wiedersehen, schwindet die bequeme Alltagsblindheit der drei für das gelebte Leben, und die Hinterfragung der Gegenwart lässt die Erinnerung und die Vergangenheit heranrücken, als geschähe sie gerade erst.
Die Handlung setzt an, wo Liebesgeschichten für gewöhnlich enden. Nach dem Happy End, Jahre danach. An dem Moment der Rückschau, bei der Frage, wie man sein Leben gelebt hat.
Waren die eingegangenen Kompromisse, die geleisteten Opfer wirklich notwendig? Wäre die nagende Sehnsucht ausgeblieben, wenn man andere Entscheidungen getroffen hätte, oder ist das Gras einfach immer grüner auf der anderen Seite des Hügels?
Das zu Unrecht selten gespielte frühe Stück Frischs nimmt die zentrale Thematik späterer Werke wie "Stiller" (1954), "Homo Faber" (1957) und "Andorra" (1961) vorweg: Die Frage nach der persönlichen Identität.
Es gibt kein richtiges Leben im falschen, aber welches ist das richtige? Welchen Einfluss haben Erwartungen an sich selbst, an andere, von anderen? Entscheidungen konstruieren die eigene Biographie. Der Schrecken vergeudeten Lebens steckt in ihnen und in den Zweifeln an ihnen.
'Santa Cruz'
Drei Menschen begegnen sich wieder nach 17 Jahren.
Im Hafen von Santa Cruz kreuzten sich damals ihre Wege: Die des unsteten Seefahrers Pelegrin, seiner Geliebten Elvira und des Rittmeisters, eines Edelmannes, der versuchte, aus seiner Lebensordnung auszubrechen. Pelegrin entschied sich für sein Leben voller Abenteuer, Elvira und der Rittmeister für einander und das sesshafte Glück der Familie. Nun, im Wiedersehen, schwindet die bequeme Alltagsblindheit der drei für das gelebte Leben, und die Hinterfragung der Gegenwart lässt die Erinnerung und die Vergangenheit heranrücken, als geschähe sie gerade erst.
Die Handlung setzt an, wo Liebesgeschichten für gewöhnlich enden. Nach dem Happy End, Jahre danach. An dem Moment der Rückschau, bei der Frage, wie man sein Leben gelebt hat.
Waren die eingegangenen Kompromisse, die geleisteten Opfer wirklich notwendig? Wäre die nagende Sehnsucht ausgeblieben, wenn man andere Entscheidungen getroffen hätte, oder ist das Gras einfach immer grüner auf der anderen Seite des Hügels?
Das zu Unrecht selten gespielte frühe Stück Frischs nimmt die zentrale Thematik späterer Werke wie "Stiller" (1954), "Homo Faber" (1957) und "Andorra" (1961) vorweg: Die Frage nach der persönlichen Identität.
Es gibt kein richtiges Leben im falschen, aber welches ist das richtige? Welchen Einfluss haben Erwartungen an sich selbst, an andere, von anderen? Entscheidungen konstruieren die eigene Biographie. Der Schrecken vergeudeten Lebens steckt in ihnen und in den Zweifeln an ihnen.
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